25.05., 11 Uhr
Gemeinsamer Besuch des Stasigefängnis Hohenschönhausen
Historischer Ort: Gemeinsamer Besuch des Stasigefängnisses Hohenschönhausen – ein
Ort des Terrors gegen anders lebende, fühlende und denkende Menschen während der
DDR
Termin: 25. Mai 2024, 11.00 – 14.00 Uhr
Treffpunkt: Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen, Gensler Straße 66
Veranstaltung im Rahmen der L*Ost Eventreihe des Spinnboden e.V.
Mit Laura Matthäus und Führung durch eine Zeitzeug*in
Offen für: FLINTA* (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen)
Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt. Bitte Anmeldung unter:
beratung@spinnboden.de
Zur Veranstaltung:
Von April 1951 bis Januar 1990 nutzte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) das Gefängnis in
Berlin-Hohenschönhausen als zentrale Untersuchungshaftanstalt, um Tausende politische Verfolgte
zu inhaftieren. Auf dem Gelände befindet sich seit 1994 eine Gedenkstätte. Große Teile der
Gebäude und der Einrichtung sind fast unversehrt erhalten geblieben. Dadurch vermittelt die
Gedenkstätte ein sehr authentisches Bild des Haftregimes in der DDR.
Die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-
Hohenschönhausen befand sich in einem großen militärischen Sperrbezirk. Für unbefugte Personen
waren von außerhalb nur geschlossene Blechtore, Wachtürme, Überwachungskameras und
bewaffnete Sicherungskräfte zu sehen. In den Stadtplänen von Ost-Berlin war das Gelände als
Leerfläche eingezeichnet.
Viele bekannte DDR-Oppositionelle waren hier inhaftiert. Sie waren anfangs physischer Gewalt
und später vor allem psychischem Terror ausgesetzt. Die Häftlinge waren von der Außenwelt und
sozialen Kontakten abgeschnitten. Heute führen ehemals politisch Inhaftierte* sowie
Historiker*innen durch die „Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen“, um an das an diesem Ort
begangene Unrecht zu erinnern.
Die Rundgänge zeigen die Geschichte des Geländes. Es wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs
als sowjetisches Speziallager genutzt und war ab 1946 das zentrale sowjetische
Untersuchungsgefängnis für Ostdeutschland. Die Referentinnen und Referenten vermitteln die 44-
jährige Historie politischer Verfolgung und überliefern anhand von Haftschicksalen das persönliche
Ausmaß von Willkür durch die Stasi.
Die Veranstaltung findet innerhalb der Reihe L*Ost DDR statt. Diese Veranstaltungsreihe ist aus
einen Gesprächskreis zum Thema Ostidentität und Vergangenheitskultur hervorgegangen. Ziel des
Gesprächskreises und der Veranstaltungen war und ist es, die eigenen Geschichten zu erzählen und
von anderen zu hören und so einen individuellen und Zeitzeug*innen-bezogenen Zugang zu
Erinnerung und Geschichte zu finden. Über diese selbstbestimmte Erinnerungskultur soll besonders
für Ostdeutsche* die Möglichkeit gegeben sein, ein eigenständiges Verhältnis zu Ihrer
Vergangenheit und der Bewertung ihrer Geschichte zu finden. Für alle Interessierte wird auf diese
Weise ein vielfältiges, möglichst authentisches und von vielen unterschiedlichen Perspektiven
geprägtes Bild gegeben.
Laura Matthäus ist Kulturwissenschaftlerin und hat sich in vielerlei Hinsicht mit
gesellschaftsrelevanten Themen auseinandergesetzt. Das Verhältnis von individueller
selbstbestimmter Lebensgestaltung und gesellschaftlicher Integration möglichst unterschiedlichster
Werte und Lebensentwürfe ist ein besonderes Interessengebiet. Sie hat von 2020 bis 2022 den
Gesprächskreis für Ostdeutsche* im Spinnboden geleitet und organisiert die Reihe L*Ost.
Wir werden als Gruppe eine Führung durch die Gedenkstätte, also Teile des Gefängnisgeländes,
erhalten. Im Anschluss besteht für alle Interessierte die Möglichkeit eines Austauschs unter einander
zu den Inhalten der Führung, geschichtlichen Hintergründen und eigenen Erfahrungen.